Alltagserfahrungen im Zusammenleben besser als der Diskurs
SVR-Integrationsbarometer 2018: Mehrheit befürwortet weitere Flüchtlingsaufnahme, wünscht sich aber Begrenzung
Vergleicht man die aktuellen Ergebnisse mit denen des SVR-Integrationsbarometers 2016, so fällt auf: Damals wie heute überwiegt ein positives Bild vom Zusammenleben in Deutschland. Das gilt insbesondere für diejenigen, die kulturelle Vielfalt im Alltag erleben: Sie bewerten das Integrationsklima unverändert positiv. Eingetrübt hat sich das Integrationsklima in den Jahren 2016 und 2017 dort, wo der Integrationsalltag nicht persönlich erlebt wird. Dies erklärt zu einem erheblichen Teil den Unterschied in der Beurteilung zwischen Menschen im Osten und im Westen Deutschlands. „Am besten können etwaige wechselseitige Vorbehalte in der persönlichen Begegnung abgebaut werden“, kommentiert der SVR-Vorsitzende Prof. Dr. Thomas Bauer den Befund. Eine geringfügige Verschlechterung gegenüber dem Integrationsbarometer 2016 zeigt sich bei Menschen ohne Migrationshintergrund und Zuwanderern und Zuwanderinnen aus EU-Mitgliedstaaten. Türkeistämmige sind dagegen nach wie vor am skeptischsten von allen Zuwanderergruppen, aber etwas positiver als noch vor zwei Jahren. Insgesamt ist das Integrationsklima stabil, die Alltagserfahrungen sind deutlich besser als der Diskurs erwarten lässt. Prof. Bauer zieht das Fazit: „Die Ergebnisse des Integrationsbarometers, die auf den meist ganz unspektakulären Alltagserfahrungen beruhen, setzen insgesamt einen Kontrapunkt zum medialen Diskurs, der oft eher die natürlich auch vorhandenen negativen Erfahrungen oder Fälle in den Mittelpunkt rückt.“
Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, sagt anlässlich der Vorstellung des Integrationsbarometers: „Das Integrationsbarometer zeigt weiter stabil hohe Werte an. Das ist ein gutes Zeichen. Die Einstellungen in der Bevölkerung sind besonders positiv, wo direkte Kontakte in der Nachbarschaft, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz bestehen. Genau deshalb ist es so wichtig, Gelegenheiten und Orte der Begegnung und des guten Zusammenlebens zu schaffen.“
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